«Rosy Green Wool» – aus Liebe gegründet


 

Warum gibt es keine Wolle, die nicht kratzt, in schönen Farben verfügbar ist und garantiert ohne Tierleid und Ausbeutung hergestellt wird?

 

Mit dieser Frage startete die lange Suche von Rosy Stegemann, welche schliesslich dazu führte, dass sie im Jahr 2012 zusammen mit ihrem Partner Patrick Gruban «Rosy Green Wool» gründete. Zwar war Rosy bereits am Rande der Schwäbischen Alb in der kleinen Spinnerei ihrer Grosseltern und Eltern mit dem Geruch von Schafwolle aufgewachsen, doch die Spinnerei überlebte die Textilkrise nicht und so wurde aus Rosy erst mal eine Computerlinguistin mit Doktortitel in Informatik. Ihrem Hobby dem Stricken blieb sie allerdings treu. Alles änderte sich jedoch als Rosy auf der Suche nach weicher Schafwolle auf die qualvolle Prozedur des «Mulesing» stiess. Wolle verstricken, die aus derartiger Tierhaltung kam? Unmöglich!

 

Schon als Kind hatte Rosy von ihrer Oma viel über das Stricken und die Wollqualität gelernt und so startete sie, zusammen mit Ihrem Partner Patrick, den Versuch, selbst «bessere» Wolle herzustellen. Kurz vor ihrem Tod konnte Rosys Oma gar noch die erste Farbmusterkarte bewundern – sie war überglücklich, denn Rosy war zurück – bei den Schafen, bei der Wolle, in der Familientradition.

 

Dass Wolle sich beim Stricken genauso gut anfühlt wie beim Tragen, Strickstücke entstehen, die lange halten, so wenig Pilling wie möglich zeigen und beim Waschen ihre Form behalten ist Rosy und Patrick nach wie vor ebenso wichtig wie eine Herstellung mit möglichst wenig Chemie. Da es oft Jahre dauert, bis all diese Ansprüche erfüllt werden können und eine neue Garnqualität entstanden ist, gibt es von «Rosy Green Wool» eine nur langsam wachsenden Anzahl Wollqualitäten.

 

Schafe

 

Alle Wolle von «Rosy Green Wool» stammt aus kontrolliert biologischer Tierhaltung und wird in kleinen Mengen in drei kleinen Manufakturen in England und Portugal gesponnen und gefärbt. Damit die Garne schön elastisch bleiben, färben die Manufakturen das Garn in losen Strängen, wobei jeder Strang von Hand gedreht wird. Die inhabergeführten Manufakturen sind GOTS-zertifiziert (dem umfassendsten, nachhaltigsten und fairsten Bio-Label in der Textilbranche) und produzieren mit traditionellen Maschinen und handwerklichen Methoden. So brauchte einer der Färbekessel vor nicht allzu langer Zeit ein Ersatzteil, ein historisches Modell. Der Färbereibesitzer fand das benötigte Stück schliesslich – im Landhaus der Queen. Seither wird sozusagen mit einem «königlichen» Brenner gearbeitet. 

 

Garn in der Produktion

 

«Rosy Green Wool» war ausserdem 2012 das erste Label, das ausschliesslich GOTS-zertifizierte Handstrickgarnen anbot und ich bin mir gar nicht sicher, ob sie nicht auch heute noch die einzigen sind. 

 

Die folgenden Garne haben wir aktuell in unserem Sortiment:

 

Merino d'Arles – Merinowolle von französischen Wanderherden

Schurwolle Merino 100% aus Wanderherden-Haltung, Lauflänge 50 g = 100 m, Fingering, Nadelstärke 2.5 – 3 mm, Maschenprobe 10 cm x 10 cm = 24 – 26 Maschen x 36 – 44 Reihen, Handwäsche, liegend trocknen